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Ziele

Die Gruppe unabhängiger Verkehrswissenschaftler hat sich zum Ziel gesetzt, Verkehrskonzepte zu entwerfen, die alle Verkehrsbelastungen begrenzen. Dabei soll die Mobilität so wenig wie möglich eingeschränkt werden. Außerdem soll ermittelt werden, welche Kombination aus Mobilität und Verkehrsbelastungen politisch mehrheitsfähig ist.

Da die Verkehrsbelastungen von der Fahrleistung (Fahrzeugkilometer) abhängen, wird die Fahrleistung als Leitgröße für die Verkehrsbelastungen benutzt. Die Fahrleistung soll deshalb begrenzt werden. Da bei begrenzter Fahrleistung kein Ausbau des Straßennetzes notwendig ist, ist der Konflikt mit der Straßenbaulobby vorprogrammiert.

Die Mobilität hängt von der mittleren Geschwindigkeit im Netz ab. Sie kann grob durch die Verkehrsleistung (Personenkilometer) gemessen werden. Genauer formuliert ist das Ziel, die Fahrleistung zu begrenzen und die Verkehrsleistung so groß wie möglich zu machen.

Da die im Verkehr verbrachte Zeit nahezu konstant ist, kann man bei einer wachsenden Zahl von Autobesitzern die Fahrleistung konstant halten, indem man das Tempo absenkt. Dann bleibt auch die Verkehrsleistung im Autoverkehr konstant. Da sie auf mehr Autobesitzer verteilt wir, nimmt die Mobilität für die einzelen Autobesitzer ab. Die politische Mehrheit für ein solches Konzept hängt natürlich davon ab, wie Mobilität und Verkehrsbelastungen bewertet werden.

Man kann natürlich die Fahrleistung bei wachsendem Pkw-Besitz auch konstant halten, indem man die Verkehrsmittelwahl zugunsten platzsparender Verkehrsmittel ändert. Ohne Mobilitätsverlust ist das allerdings nur möglich, wenn die alternativen Verkehrsmittel in der Geschwindigkeit konkurrenzfähig sind. Dies ist zur Zeit nur in Ausnahmefällen der Fall.

Da die bisher für den Straßenbau eingesetzten Planungsverfahren für viele Straßenbauprojekte einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen berechnen, entsteht ein Widerspruch. Wenn die Planungsverfahren die durch den Straßenbau entstehenden Mobilitätsgewinne und Verkehrsbelastungen richtig ermitteln und bewerten, dann widerspricht eine Begrenzung des Straßenbaus den Interessen der Bevölkerung. Ein wichtiges Teilziel ist deshalb die Klärung der Frage, ob die derzeit üblichen Planungsverfahren die durch Straßenbau entstehenden Mobilitätsgewinne und Verkehrsbelastungen richtig ermitteln und bewerten.

Bei der Überprüfung der Bundesverkehrswegeplanung hat sich gezeigt, dass der induzierte Verkehr nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wird. Dies führt zu gravierenden Fehlern, die einen hohen volkswirtschaflichen Nutzen von Straßenbaumaßnahmen vortäuschen, den es in Wirklichkeit nicht gibt. Ein Ziel ist deshalb, bei der Bundesverkehrswegeplanung die volle Berücksichtigung des induzierten Verkehrs durchzusetzen.

 

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